„Rapprochement – Annäherung 04“ – die Vernissage

Eine beeindruckend vielfältige Ausstellung von Werken Kunstschaffender aus Bottrop und Tourcoing ist zurzeit im „STÜCKgut“ am Kirchplatz neben der Cyriakuskirche zu sehen. Interessierte Kunstfreunde sind eingeladen, sich bis zum 26. Oktober anhand der Bilder und Skulpturen von vier Mitgliedern des Bottroper Künstlerbundes und von sechs Gastkünstlern aus Tourcoing einen Eindruck vom kreativen Austausch der beiden Partnerstädte zu verschaffen. Die Vernissage mit dem Titel „Rapprochement – Annäherung 04“ fand am Samstag, 23. Sptember, statt.

Die Gäste wurden begrüßt von Irmelin Sansen, die gemeinsam mit Odile Meier-Dusol auch den Abend moderierte. Dabei übersetzte die gebürtige Französin Odile Meier-Dusol nicht nur die wesentlichen Aspekte der Begrüßungsrede, die beiden Künstlerinnen sorgten durch ihren unbefangenen und charmanten Umgang miteinander und mit dem Publikum auch für eine zugewandte und gelöste Stimmung. Damit ebneten sie den Weg für Éric Gouvy und Agnès Chapelain, zwei der französischen Künstler, die sich ebenfalls in deutscher Sprache an die Gäste wandten.

Neben einer Würdigung der 19 ausgestellten Kunstwerke gingen die Rednerinnen auch auf die langjährige Tradition gemeinsamer künstlerischer Projekte ein, die mit „Rapprochement – Annäherung 04“ ihre aktuelle Fortsetzung erlebt. „Im Jahr 2014 begann ein wichtiges Kapitel der Zusammenarbeit“, erinnert Irmelin Sansen an die gemeinsamen Anfänge. „Die Stadt Bottrop bereitete eine große Begegnung zur Erinnerung an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor und das Stadtarchiv organisierte die Ausstellung „Kriegsalltag in Bottrop und Tourcoingg 1914 – 1918. Darin liegt auch das Versprechen, dass wir im nächsten Jahr 10-jähriges Jubiläum feiern werden.“

Die ausgeprägt individuellen künstlerischen Annäherungen an vielfältige Themen machten nicht nur den Abend zu einem lebendigen Event, sie bieten auch für die kommende Ausstellungszeit abwechslungsreiches Material zur Auseinandersetzung.

Die musikalische Begleitung durch das Duo Nils Meier und Eric Stol, zusammen die Jazzburger, sorgte für eine entspannte und zugleich inspirierende Atmosphäre und verlieh der Vernissage eine besondere Note.

Seinen Ausklang fand der Abend an einem kleinen Buffet, was den Besuchern die Möglichkeit gab, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und mehr über ihre Werke und ihre künstlerische Herangehensweise zu erfahren. Besondere Aufmerksamkeit erfuhren die Skulpturen von Agnès Chapelain. Eine trägt den Titel „Oser“ – Wagnis. Das bezieht sich auf einen riskanten Herstellungsprozess, bei dem die Künstlerin mit verschiedenen Materialien, unter anderem Manganoxid, arbeitet und in dem Temperaturen von mehr als 1200 Grad entstehen.

Die Gelegenheit, die Kunstschaffenden persönlich kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen, wurde begeistert wahrgenommen. Dabei sprachen „alle alles“, deutsch, französisch, englisch und die Freude über die gelingende Verständigung war deutlich spürbar.

So ist die Ausstellung nicht nur eine Plattform für die Künstler, um ihre Werke zu präsentieren, sondern auch ein Symbol für die enge Verbindung zwischen Bottrop und Tourcoing.

Text: Ulrike Geffert
Fotos: Ferdinand Fries